Auf die Reste, fertig, los!
Um das Thema Lebensmittelverschwendung noch mehr in den Mittelpunkt zu rücken, hat EDEKA im September 2022 einen „Aktionsmonat für Lebensmittelwertschätzung“ ausgerufen.
Auch im Jahr 2022 wurden in Deutschland wieder viel zu viele Lebensmittel weggeworfen (geschätzt werden 11–18 Millionen Tonnen). Mehr als die Hälfte aller Lebensmittelabfälle geht auf das Konto von Privathaushalten, nur rund 7 Prozent werden durch den Handel verursacht.*
Die Ursachen für Foodwaste sind vielfältig, daher muss eine sinnvolle Strategie an ganz unterschiedlichen Stellen ansetzen: z. B. bei Herstellern, die eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft umsetzen, bei Restaurants, die Menüs mit aussortierten Lebensmitteln anbieten, oder bei Apps, die den Verkauf oder den Tausch von Übriggebliebenem ermöglichen.
* Quelle: Statistisches Bundesamt 2022
Vom 15. September bis 15. Oktober letzten Jahres erhielten Verbraucher:innen viele Tipps und Inspirationen für einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln – unter dem Motto „Gut für die Umwelt und den Geldbeutel“.
Eine „Zehn-Tage-Challenge“ im Rahmen des Aktionsmonats zeigte auf, was Verbraucher:innen im Alltag konkret gegen Foodwaste tun können. Denn jedes Lebensmittel ist mit viel Aufwand im Zusammenwirken von Natur und Landwirtschaft produziert worden. Deshalb sollte es entlang der gesamten Wertschöpfungskette sorgsam behandelt werden.
"Jede:r muss Verantwortung übernehmen."
Für Dirk Steffens ist Lebensmittelwertschätzung ein wichtiges Anliegen. Der mehrfach ausgezeichnete TV-Moderator und Journalist beschäftigt sich seit mehr als einem Vierteljahrhundert mit Umweltfragen. Als Nachhaltigkeitsexperte möchte er Kund:innen des EDEKA-Verbunds zum Umdenken animieren, indem er Tatsachen benennt, Menschen informiert, aber auch indem er immer wieder betont, wie schön und schützenswert unsere Erde ist.
Warum ist ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln aus Ihrer Sicht notwendig?
Dirk Steffens: "Es gibt wohl keinen effizienteren Weg, um Klima und Arten zu schützen. Denn nicht der Verkehr, nicht die Energieproduktion und auch nicht die Industrie sind die schlimmsten Arten- und Klimakiller. Das größte Umweltproblem sind Nahrungsmittel, also die Art, wie wir sie herstellen und auch wie wir mit ihnen umgehen. Wir sind sowohl bei der Herstellung als auch bei der Verteilung und dem Konsum von Lebensmitteln viel zu ineffizient.
Wie lässt sich Lebensmittelverschwendung eindämmen?
Dirk Steffens: Immer mehr Hersteller:innen produzieren umweltbewusst, der Einzelhandel verändert nach und nach sein Angebot und auch Verbraucher:innen gucken inzwischen nicht mehr nur auf den Preis. Es gibt in diesem Spiel keine Guten und Bösen. Wir – also Landwirtschaft, Handel und Verbrauchende – können das System nur gemeinsam verändern.
Was auf unserem Tisch steht, ist wahrscheinlich entscheidender für den Umweltschutz als die Frage, was für ein Auto vor der Tür parkt.
Was stimmt Sie generell positiv?
Dirk Steffens: Ich habe den Eindruck, dass sowohl bei Verbraucher:innen als auch bei Produzent:innen und im Handel die Einsicht wächst, dass jede:r Verantwortung übernehmen muss. Das Bewusstsein dafür ist heute viel größer als noch vor einigen Jahren. Deshalb bin ich überzeugt: Der Wandel zum Besseren hat bereits begonnen.