Anwalt der Verbraucher:innen

Der EDEKA-Verbund ist der führende Anbieter von Markenartikeln in Deutschland. Er steht seit Jahrzehnten in guten Beziehungen zu einer Vielzahl von zumeist mittelständischen Herstellern und bietet ihnen verlässliche Absatzchancen.

Mit dem Großteil der Lieferanten arbeitet EDEKA partnerschaftlich und gut zusammen. Wogegen sich der Verbund aber entschieden wehrt, ist das Geschäftsgebaren einiger internationaler, vorwiegend börsennotierter Markenkonzerne. Sie versuchen, mit ungerechtfertigten und überzogenen Preisforderungen auf der Inflationswelle mitzureiten, um ihre Renditen zu steigern. Die Leidtragenden sind nicht nur die Händler, sondern vor allem die Verbraucher:innen in Deutschland.

Im Jahr 2022 fielen Preiserhöhungen von insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro an. Die ursprünglichen Forderungen der Industrie waren mehr als doppelt so hoch und konnten nur durch harte Verhandlungen abgewendet werden. Nichtsdestotrotz sah sich der EDEKA-Verbund bereits im Januar 2023 mit weiteren Preiserhöhungsforderungen von 1,2 Milliarden Euro für das laufende Jahr konfrontiert.

Gerade in Zeiten der steigenden Inflation ist es ein wichtiges Anliegen des EDEKA-Verbunds, die privaten Haushalte zu entlasten. Daher wird EDEKA weiterhin alle Preisforderungen sehr genau prüfen und durch konsequente Verhandlungen alle vermeidbaren Preiserhöhungen abwenden. Nicht vermeidbare Preissteigerungen dürfen nicht allein den Verbraucher:innen aufgebürdet, sondern müssen in der gesamten Wertschöpfungskette verteilt werden.

Der EDEKA-Verbund investiert in erheblichem Umfang, um die Verkaufspreise möglichst stabil zu halten – auch zulasten der eigenen Marge.Gerade die großen multinationalen Markenkonzerne verfügen nicht nur über eine Angebotsmacht, sondern auch über einen zunehmenden Konzentrationsgrad. Dem haben insbesondere die rein national agierenden Einzelhändler wenig entgegenzusetzen. Marktbeherrschende Hersteller von Lebensmitteln wenden immer häufiger unfaire Industriepraktiken an – wie beispielsweise überzogene Preisforderungen, Lieferstopps und Beschränkungen des freien Warenverkehrs in der EU –, um ihre Gewinnmargen zu festigen und diese sogar kontinuierlich auszubauen.

Auf Augenhöhe verhandeln

Umso wichtiger ist es, dass vor allem national agierende Händler wie der EDEKA-Verbund internationale Einkaufsgemeinschaften bilden. Dadurch kann der Handel dazu beitragen, dass Verbraucher:innen Produkte weiter zu erschwinglichen Preisen erwerben können. Dieser positive Effekt auf die Verbraucherwohlfahrt in Europa wurde 2022 in einer Studie von Prof. Marcel Corstjens (INSEAD) bestätigt. Sie zeigte anhand einer Analyse von 138.000 verschiedenen Artikeln über den Zeitraum von 2014 bis 2019, dass Verbraucher:innen für Artikel, die im Rahmen einer Einkaufsgemeinschaft verhandelt wurden, etwa 12 Prozent weniger zahlen mussten. Bereits im Jahr 2021 hat EDEKA mit seinem niederländischen Partner Picnic das Einkaufsbüro Everest mit Sitz in Amsterdam gegründet. 2022 folgte in Genf das Unternehmen Epic Partners, in dem sich mittlerweile sieben überwiegend national agierende europäische Handels­unternehmen zusammengeschlossen haben.

Seit Anfang 2023 haben die beiden internationalen Unternehmen Epic Partners und Everest noch mehr Durchschlagskraft: Système U, viertstärkste Kraft im französischen Lebensmittelhandel, trat beiden Unternehmen bei. Esselunga, der viertgrößte Lebensmittelhändler in Italien und die Nummer eins im Norden des Landes, trat Epic Partners bei.